Museumslandschaft Hessen Kassel

   
Katalog der nachantiken Kameen



  Nachantike Kameen>> Tablar VI >> B XVI. Tab. B-VI-3




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Weiblicher Kopf; Gegenstück zu B XVI. Tab. B-VI-5

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-VI-3
Künstler
unbekannt
Ort
unbestimmt
Datierung
um 1700; Fassung: 18. Jh.
Steinschnittart
Kamee
Material
Jaspachat
Materialbeschreibung
dreischichtig: Haare und Schulter aus der oberen hellbeigen Schicht, Inkarnat aus der mittleren rotbraunen, Hintergrund aus der unteren hellbeigen Schicht

rundum schwache Politur, lediglich das Inkarnat etwas stärker poliert
Form
Hochoval
Fassung
Silbergußrahmen, zweifach mit Flechtbändern und Profilleisten, als Bekrönung Kartuschenöse mit Blattwerk; zur Rückseite hin Zackenornamentreihe zur Befestigung
Maße
2,97 x 2,3 x 0,88 cm
mit Fassung und Öse 4,92 x 3,49 cm
Beschriftung
Anhänger: "652"
Provenienz
1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand
Oberfläche auffällig verschliffen; Rückseite rissig



Beschreibung und Einordnung
Der leicht gewölbte Stein zeigt im Profil nach rechts die Büste einer jungen Frau, das Haar zu einem Flechtzopf hochgebunden. Das Gesicht ist wenig ausgeführt, das Haar weist etwas detailliertere Gravuren auf. Die Schulter mit dem Gewandteil ist stark plastisch hervorgehoben. Das Brustbild sitzt eng im Ovalfeld.
Auffällig ist die verschwommen wirkende seifige Oberfläche des Steins. Der ungewöhnliche Stein mit seinen verschiedenen Schichten ist kontrastreich verwendet worden. Das Inkarnat sticht durch den Rotbraunton hervor. Haar, Gewand und der Hintergrund verblieben in dem hellen Farbton.
Auf demselben Tablar existiert, zwei Nummern weiter, ein etwas größeres Kameen-Medaillon (B XVI. Tab. B-VI-5) aus dem gleichen Material mit korrespondierendem Silbergußrahmen. Die Ausarbeitung ist noch unbefriedigender. Sicherlich stammen diese Stücke aus derselben Werkstatt, möglicherweise wurden sie für einen bestimmten dekorativen Zweck am Hof des Landgrafen Karl hergestellt.
Die bei Pinder verwendete Pretiosennummer 651 wurde mit dem anderen Stück verwechselt.
Beide Medaillons konnten durch einen Hinweis von Meinolf Siemer (Würzburg) in die passenden Mulden plaziert werden.

Stand: April 2006

Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. XXIII. 3: "Ein weiblicher Kopf. Eingefaßt." ("Comp." mit Bleistift hinzugefügt)
Pretiosen-Inventar Völkel 1827 (B II), Inv.No. B II. 652
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. VI. 3: "Ein weiblicher Kopf. Comp. In Silber eingefaßt. / Jetzt Pret. V No. 651." ("Pretiosen" mit Bleistift hinzugefügt)
Preziosenliste Lenz 1881, Inv.No. V. 652

Literatur
unpubliziert



Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

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