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Katalog der nachantiken Kameen



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Doppelseitig: Doppelporträt eines Mohrenpaares / Kopf eines Mohren

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-II-26
Künstler
unbekannt
Ort
Oberitalien (?)
Datierung
um 1600; Fassung: wohl zeitgleich
Steinschnittart
Kamee (beidseitig)
Material
Achat
Materialbeschreibung
unregelmäßig mehrschichtig: auf der Vorderseite Köpfe schwarzbraun, Gewand mit Kragen ocker bis grünbraun; Hintergrund transluzid hellbeige, moosfarbig gefleckt; auf der Rückseite Kopf schwarzbraun, Perlohrring hellbeige, Gewandteil ockerfarben

alle Teile poliert
Form
Hochoval
Fassung
Kupfer, zur Vorderseite hin vergoldeter Reif, möglicherweise ehemals Deckel einer Dose
Maße
4,22 x 3,5 x 1,39 cm
mit Fassung 4,89 x 4,13 cm
Provenienz
1753 Kunsthaus
Zustand
von der Vorderseite gesehen rechts zwei große Randabsplitterungen, von der Rückseite gesehen links neben der oberen Randabsplitterung flacher kreisförmiger Ausbruch
K90165  Bild1
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K90164  Bild2
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Beschreibung und Einordnung
Doppelseitig geschnittener Stein. Die Darstellung des Doppelbrustbilds zeigt ein Mohrenpaar, der Mann nach rechts im Dreiviertelprofil herausblickend, dahinter die Frau im Rechtsprofil. Die breit angelegten Gesichter sind grob vereinfacht, die Haare kleinteilig und schematisch schraffiert. Das Gewand des Mannes, wohl eine spanische Tracht mit Halskrause, ist in zahlreiche Falten gelegt.
Auf der anderen Seite ein Brustbild eines Mohren nach links ins Profil gewendet, mit quadratartig schraffierten Krauslocken, am Ohr ein hell leuchtender Perlenohrring. Über der Rüstung eine Toga, die vor der Brust faltenreich herabfällt.
Die Kamee könnte als Deckel einer Kapsel verwendet worden sein, die Seite mit dem Doppelbrustbild könnte als "außen", die Seite mit dem Einzelkopf als "innen" bezeichnet werden. Beide Seiten sind gleichwertig gearbeitet, das Doppelporträt ist jedoch ausdrucksvoller und deshalb und aufgrund der Fassung als repräsentativere Seite anzusehen.
Von höherer Qualität, aber im Stil verwandt ist ein doppelseitiger Mohren-Kameo der Wiener Kunstkammer, den Lorenz Seelig (L. Seelig, in: AK München 2002, Nr. 69) als "Oberitalien, spätes 16. Jahrhundert" einordnet.

Stand: April 2006

Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. VI. 26: "Ein Mohrenkopf, auf der andern Seite mit 2 Köpfen."
Pretiosen-Inventar Völkel 1827 (B II), Inv.No. B II. 631
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. II. 26: "Auf einer Seite ein Kopf, auf der andern zwei Köpfe beidemal mit Mohrentypus. Onyx. / Metallene Einfassung / Pretiosen / Jetzt Pret. V No 631."
Preziosenliste Lenz 1881, Inv.No. V. 631

Literatur
unpubliziert

Vergleich
L. Seelig, in: AK München 2002, Nr. 69


Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

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