Museumslandschaft Hessen Kassel

   
Katalog der nachantiken Kameen



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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 B XVI. Tab. B-I-3 Bild K90002  Bild1


Julius Caesar (römischer Imperator 100-44 v. Chr.)

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-I-3
Künstler
unbekannt
Ort
Italien
Datierung
1. Hälfte 17. Jh.
Steinschnittart
Kamee
Material
Heliotrop
Materialbeschreibung
dunkles Grün mit punktförmigen roten Einschlüssen

abgesehen von dem matt behandelten Inkarnat alles poliert
Form
Hochoval
Maße
9,55 x 7,29 x 1,05 cm
Provenienz
1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand
in drei Teile zerbrochen, geklebt; rechts an der Bruchstelle Randabsplitterung; Rückseite an der Bruchstelle größerer länglicher Ausbruch; oben links zwei minimale Randausbrüche



Beschreibung und Einordnung
Auf einer dünnen Basis ist in flachem Relief ein Kopf nach links mit geschweiftem Halsabschluß dargestellt, der Lorbeerkranz wird am Hinterkopf durch ein Band zusammengehalten, dessen Enden locker in den Nacken fallen. Die angespannten Gesichtszüge zeigen eine horizontale Stirnfalte, die Lippen sind leicht zusammengepreßt, das Kinn ist kantig und die Nase leicht gebogen und überlängt.
Die Physiognomie spricht eindeutig für Julius Caesar. Ein stilistisch ähnlicher Caesarkopf in kleinerer Version findet sich auf dem Kasseler Heliotropkameo B-I-10.
Große Kaiserkameen aus Heliotrop waren im 16. und 17. Jahrundert beliebt und sind daher in allen Gemmensammlungen verbreitet. Beispielhaft seien als Vergleichsstücke das Braunschweiger Exemplar mit dem Kopf des Kaisers Galba (Schütte 1997, Nr. 140) und ein Vespasianskopf aus der Sammlung Milton Weil (Kris 1932, Nr. 45) genannt. Diese Stücke sind im Stil untereinander verwandt, das flache Relief erhebt sich auf dünner Basis. Denkbar wäre eine Herkunft aus derselben Werkstatt.
In der hiesigen Sammlung gehört zu dieser Imperatorengruppe aus Heliotrop außer dem erwähnten Stück B-I-10 auch B-V-6.
In einer Museumskartei des Hessischen Landesmuseums ist bereits vermerkt (unbekannte Handschrift v. 1930), daß der Kameo "in 3 Stücke zerstrochen" ist.

Stand: April 2006

Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. XXIV. 3: "Kopf des Julius Caesar. Gr. Jaspis."
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. I. 3: "Kopf des Julius Cäsar. Grüner Jaspis."
Preziosenliste Lenz 1881, Inv.No. IV. 115

Literatur
unpubliziert

Vergleich
Planiscig 1919, Nr. 328, Taf. 5; Kris 1932, Nr. 45; Schütte 1997, Nr. 140


Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

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