Halbfigur des hl. Demetrios (?)
Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-II-34
Künstler unbekannt
Ort Byzanz
Datierung um 1300
Steinschnittart Kamee
Material Saphir
Materialbeschreibung transluzides Hellgrau-Hellblau
rundum poliert; Rückseite konvex
Form Hochoval
Maße 1,72 x 1,36 x 0,69 cm
Beschriftung undeutliche Ritzbuchstaben im Feld links und rechts
Provenienz 1753 Kunsthaus
Zustand feiner Randabrieb, rechts unten zur Rückseite hin geglättete Randabsplitterung
Beschreibung und Einordnung In kleinem Format und in kostbar transluzidem Stein die schlanke Halbfigur eines Soldatenheiligen in strenger Frontalität, dessen Mantel vor der Brust mit einer Schließe gehalten wird. Mit seiner rechten Hand hält er die Lanze (oder den Schild) vor seiner linken Körperhälfte. Nimbus und Inschrift können später eingeritzt worden sein.
Dargestellt könnte der heilige Demetrios sein, neben dem heiligen Georg der bedeutendste Soldatenheilige.
Die schlanke Gestalt mit dem stark hervortretenden Kopf läßt Wentzel hier wie bei B XVI. Tab. B-II-13 an die Paläologenzeit und auf keinen Fall an eine Datierung vor der Mitte des 13. Jahrhunderts denken (Wentzel 1960, S. 90). "Die merkwürdige Überlängung der Köpfe, die geradezu kegelförmig anmuten", bezeichnet er als "paläologisch" und schlägt als Datierung "um 1300" vor.
Wentzel verwechselte das Material der kostbaren Edelsteine (B XVI. Tab. B-II-13 und B XVI. Tab. B-II-34; Wentzel 1960, S. 90) und spricht von dem Demetriusamethyst (Wentzel 1960, S. 90) und der Amethystkamee (S. 91). Er betont, daß ihm bei Saphir und Amethyst keine abendländischen Imitationen bekannt sind.
Steinschnitte in Saphir, dem zweithärtesten Edelstein, sind äußerst selten. "In der Symbolik kommt dem Saphir die Bedeutung des Himmelssteins zu, des Thrones Gottes nach Tobias und Ezechiel" (Th. Jülich, in: AK Darmstadt 1992/93, Nr. 143, S. 217f.).
Stand: April 2006
Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. VI. 34: "Ein griechischer Prälat. Sapphir."
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. II. 34: "Ein Heiliger, byzantinisch. Achat. / Verlegt / Jetzt Tablette VII No 62."
Inventar Pinder 1882-1897 (B V), Tab. V. 62: "Ein Heiliger, byzantinisch. Achat. [Vorgängerinventar] II 34."
Literatur
Wentzel 1960, Abb. 87, S. 90f.
Vergleich Th. Jülich, in: AK Darmstadt 1992, S. 217f., Nr. 143
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