Minerva
Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-V-7
Künstler Johann Albrecht Lavilette (1667-1743)
Ort Kassel
Datierung Ende 17. Jh. / Anfang 18. Jh.
Steinschnittart Commesso
Material Chalcedon, Achat, Rosenquarz, Lapislazuli, Karneol
Materialbeschreibung Commesso auf eine Bergkristallplatte geklebt
alles poliert, lediglich das Inkarnat matt behandelt
Form Hochoval
Maße 5,28 x 4,23 x 1 cm
Provenienz 1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand vereinzelte Haarrisse auf der Bergkristallplatte
Beschreibung und Einordnung Das Brustbild der Minerva im Rechtsprofil ist in Commesso-Technik als farbenfrohes Bild auf einer durchsichtigen Bergkristallplatte befestigt. Das feingeschnittene Gesicht ist matt gehalten, mit etwas spitzer Nase und leicht aufgeblähter Wangenpartie. Der rosafarbene Feldherrmantel ist aus Rosenquarz, mit weißem Kragen und einem Maskaron aus Lapislazuli. Der reich dekorierte Helm aus Karneol steht in farblichem Kontrast zu den weißen Helmbuschfedern und dem dunkelblauen oberen Helmkammstreifen aus Lapislazuli. Die lang in den Nacken fallenden gedrehten Locken sind wie der Helm aus Karneol.
Meyer (Meyer 1973, Nr. G-2) schließt diesen Commesso aufgrund der Gesichtsbildung, insbesondere der Augen, der sehr spitzen Nase sowie der aufgeblähten Wangenpartie den Steinschnitten seiner "Gruppe F" (Meyer 1973, S. 119, Taf. 15) an und schreibt dieses Stück damit dem Kasseler Hofsteinschneider Johann Albrecht Lavilette zu. Meyer spricht außerdem von einer Übereinstimmung des gelblich-transparenten Steinmaterials des Gesichts mit den Steinschnitten der Gruppe F.
Stand: November 2006
Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. XXII. 7: "Eine behelmte Büste aus einerlei farbigem Glaßfluß zusammengesetzt."
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. V. 7: "Eine behelmte Pallas aus bunten Steinen aus Glasflüssen zusammengesetzt. Comp. XXII 7."
Inventar Pinder 1882-1897 (B V), Tab. III. 7: "Behelmte Pallas, aus bunten Steinen und Glasflüssen zusammengesetzt. [Vorgängerinventar] V 7."
Literatur
Meyer 1973, Nr. G-2, Taf. 16,2
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