Museumslandschaft Hessen Kassel

   
Katalog der nachantiken Kameen



  Nachantike Kameen>> Tablar VII >> B XVI. Tab. B-VII-19




1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 B XVI. Tab. B-VII-19 Bild K90031  Bild1


Weiblicher Kopf

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-VII-19
Künstler
unbekannt
Ort
Niederlande (?)
Datierung
16. Jh.
Steinschnittart
Kamee
Material
Achat
Materialbeschreibung
roséfarbenes Relief (möglicherweise Inkarnat und Gewandteil künstlich eingefärbt, Kopfschleier in weißer Partie) auf hellgrauem Hintergrund

rundum poliert
Form
Hochoval
Maße
2,61 x 1,99 x 0,61 cm
Beschriftung
rückseitig Aufkleber (Typ A): "115-138"
rückseitig Aufkleber (Typ B): "V 19"
Provenienz
1730 Nachlaß Landgraf Karl
Zustand
rechts oben große abgeflachte Randabsplitterung an der Stirn, feiner Riß quer über die Kamee vom Nacken über das Kinn zum rechten Rand; kleinere Randabreibungen



Beschreibung und Einordnung
In scharfer und etwas grober Schnittechnik hebt sich das weibliche Profilbild nach rechts vom hellgrauen Grund ab. Die Frisur ist mit verschiedenen Bändern und Haarsträhnen schematisch angedeutet, zum Nacken fällt ein langes Tuch. Um den Rücken liegt ein breitfaltiges Gewandstück, die rechte Schulter ist nach vorne gedreht. Die Gesichtszüge sind mit sicheren Linien gesetzt. Die Stirn mit hohem Haaransatz, aufgrund einer Beschädigung abgekantet und entstellt, geht in eine gerade Nasenlinie über.
Eine nahezu identische Kamee befindet sich im Prado in Madrid (Iniguez 1989, S. 84), lediglich die Steinfärbung ist auf der Madrider Kamee etwas anders. Auffällig ist bei der Kasseler Kamee die Farbe des Inkarnats in Rosa-Hellorange, möglicherweise wurde der Stein künstlich gefärbt (er wurde in Honig gelegt oder mit einem ähnlichen Verfahren gefärbt) und Partien wie der Kopfschleier im Nacken und ein Teil der Haarzöpfe am Hinterkopf blieben ungefärbt. Möglich ist auch, daß es sich bei dem Stein um einen farblich ungewöhnlichen dreischichtigen Achat handelt.
Ein weiteres annähernd identisches Exemplar mit verwandter charakteristischer Schnittechnik befindet sich in Berlin (Furtwängler 1896, Nr. 11414). Diese Vielzahl von verwandten Stücken spricht für serienmäßige Werkstattarbeiten zu Dekorationszwecken.

Stand: April 2006

Quellen
Designationsliste (1730) 1753, Nr. 115: "Eilf Köpfe und Brustbilder in Orientalischen Steinen, von welchen einer eingefaßt. [Nachlaßinventar] 138."
Inventar Völkel 1791: "Tab. XXI. 19 Ein weiblicher Kopf, der an der Stirne beschädigt ist. Achat. [Inventar Pinder 1873] B VII. 19"
Inventar Pinder 1873 (B XVI), Tab. VII. 19: "Weiblicher Kopf. An der Stirn beschädigt. Achat. [Vorgängerinventar] XXI 19"
Inventar Pinder 1882-1897 (B V), Tab. V. 19: "Weiblicher Kopf, an der Stirn beschädigt. Achat. [Vorgängerinventar] VII 19"

Literatur
unpubliziert

Vergleich
Furtwängler 1896, Nr. 11414, Taf. 69; Iniguez 1989, S. 84


Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

[ Quellen- und Literaturliste ] [ Zitierweise] [ Datenschutzhinweis] [ Impressum]