Museumslandschaft Hessen Kassel

   
Katalog der nachantiken Kameen



  Nachantike Kameen>> Tablar V >> B XVI. Tab. B-V-16




1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 B XVI. Tab. B-V-16 Bild K90242  Bild1


Weiblicher Kopf

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-V-16
Künstler
Kasseler Hofwerkstatt
Ort
Kassel
Datierung
Ende 17. Jh.
Steinschnittart
Kamee
Material
Chalcedon
Materialbeschreibung
transluzides Hellgrau

Reliefdarstellung matt, Hintergrund und Rückseite mit geradem Rand stark poliert
Form
annähernd Kreisform
Maße
3,07 x 2,81 x 0,94 cm
Beschriftung
rückseitig Aufkleber (Typ B): "III 15"
Provenienz
1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand
dünner Riß auf der Grundplatte hinter der Profillinie bis zum Brustansatz



Beschreibung und Einordnung
In aufgerichteter Haltung und im Profil nach links ist ein weiblicher Kopf dargestellt. Auffällig ist die einfache Schnittechnik, mit der die Haare, die hinten strähnig zusammengehen und aus denen einzelne Strähnen leicht wellig auf den Nacken fallen, gestaltet sind. Der Büstenabschnitt endet in Schulterhöhe und ist gerade. Das Reliefbild ist in matter Technik gearbeitet, die Grundfläche ist hoch poliert. Die Darstellung wirkt insgesamt unvollendet oder vereinfachend schlicht.
Möglicherweise gehörte diese Kamee zu der Gruppe der liegengebliebenen Stücke, die nach Labharts Tod von der Witwe für die Sammlung erworben wurden (Völkel 1805 (1987/88), S. 20, Anm. 27; vgl. auch hier die Einleitung). Die reduzierte Form weist keine individuellen Gesichtszüge auf, so daß ungeklärt bleiben muß, wer dargestellt ist. Denkbar wäre auch, daß eine bürgerliche Angehörige des Steinschneiders dargestellt ist.
Erwähnt werden müssen zwei verwandte Stücke B XVI. Tab. B-V-17 und B XVI. Tab. B-V-19 in entsprechend schlichter Form, sicherlich von derselben Hand. Eine weitere These für die gesamte Kameengruppe wäre, daß der auf Details verzichtende Stil für eine Fernwirkung konzipiert war und die Stücke eventuell als Dekorationselemente für einen geplanten Ehrentempel verwendet werden sollten. Sie könnten auch als Modell gedient haben und kein Porträt, sondern einen Typus verkörpern.

Stand: November 2006

Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. XXII. 16: "Ein weiblicher Kopf."
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. V. 16: "Ein weiblicher Kopf. Chalc. [Vorgängerinventar] XXII 16."
Inventar Pinder 1882-1897 (B V), Tab. III. 16: "Weiblicher Kopf. Chalcedon. [Vorgängerinventar] V 16."

Literatur
unpubliziert

Vergleich
Völkel 1805 (1987/88), S. 20, Anm. 27


Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

[ Quellen- und Literaturliste ] [ Zitierweise] [ Datenschutzhinweis] [ Impressum]