Katalog der nachantiken Kameen |
Einleitung Geschichte
der Sammlung Die Gemmensammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel
Außer den in den Schränken
befindlichen Sammlungen von Alterthümern stehen noch Friedrich
Stolz, Beschreibung des Kurfürstlichen Museum zu Cassel im Jahre 1836, Kassel
1836, S. 56f.
Die Museumslandschaft Hessen Kassel besitzt eine historische Sammlung von über 2000 geschnittenen Steinen (Gemmen), die von der Antike bis in das 18. Jahrhundert reicht und sowohl Intaglien als auch Kameen enthält. Ein Teil der Gemmen ist mit Schmuckfassungen versehen, gehört aber ebenfalls zu diesem Bestand. Eingeschlossen in diese Gesamtzahl sind knapp 500 sehr kleine Karneol- und Lapislazuli-Intaglien. Der Bestand zählt zu den bedeutendsten noch geschlossen erhaltenen fürstlichen Sammlungen dieser Art. Aus der Sammlung wurden 1970 von Peter Zazoff 218 als antik erkannte Intaglien publiziert.[1] Die vorliegende Veröffentlichung gilt den - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht publizierten nachantiken Gemmen und ihrer Sammlungsgeschichte. Dieser noch auf historischen Holztablaren ausgelegte Sammlungsteil besteht mit wenigen Ausnahmen aus Kameen. Zusätzlich zu diesen 875 Stücken gibt es noch 435 lose liegende Kameen, die ebenfalls zur alten landgräflichen Sammlung gehören. Damit erhöht sich der Gesamtbestand an nachantiken Kameen auf 1310. Für die Einzelbeschreibungen im Katalogteil wurde aus dem Bestand der Gemmen eine repräsentative Auswahl von 310 Steinen getroffen. Diese Auswahl deckt sich mit der überlieferten Präsentation auf sieben der ursprünglich 25 Tablare (B-I bis B-VII). Die einzelnen Steine werden im Katalogteil beschrieben, bestimmt, soweit als möglich datiert und lokalisiert, in die Sammlungsgeschichte eingereiht und in ihrem kulturellen Kontext bewertet. Somit gilt ein wesentlicher Teil der Untersuchung den Provenienzen, den Erwerbungsumständen und der Sammlungsgeschichte. Im wesentlichen handelt es sich bei der Kasseler Sammlung der nachantiken Gemmen noch um die Sammlung des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel (reg. 1677-1730), die bereits 1704 nachweisbar ist. Ihre Zusammensetzung ist aber keineswegs nur barock, sondern sie enthält auch byzantinische und mittelalterliche Gemmen sowie solche der Renaissance und des frühen 17. Jahrhunderts. Darüber hinaus wurde die seltene Möglichkeit wahrgenommen, bei dieser historischen Sammlung die ursprüngliche Präsentation in ihrer Ordnung und Ästhetik zu rekonstruieren. Über mehr als 250 Jahre bildete die Kasseler Gemmensammlung eine Einheit. Heute befinden sich etwa 300 überwiegend antike Intaglien in der Antikensammlung in Schloß Wilhelmshöhe und etwa 2000 nachantike Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst im Hessischen Landesmuseum, beginnend mit dem Kaiserreich Byzanz bis zum europäischen Barock. Völkel nennt 1805, unmittelbar vor den napoleonischen Wirren und den damit verbundenen Verlusten, eine nur wenig größere Gesamtzahl von annähernd 2500 Kameen und Intaglien. Dieser Umfang wurde bereits unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel erreicht, dem Begründer der Sammlung. Da jedoch schon Landgraf Wilhelm IV. (reg. 1567-1592) in Kassel eine Kunstkammer besaß, die sein Nachfolger Moritz der Gelehrte (reg. 1592-1627) vermehrte, stellt sich die Frage, ob auch eine Steinschnittsammlung dazu gehörte, die als historischer Grundstock der bestehenden Sammlung angesehen werden könnte. Für einzelne, freilich nicht identifizierbare Stücke mag dies gelten, aber Ludwig Völkel (1762-1829, Kurator der Sammlung) nennt in seinem historischen Überblick als deutschen Sammler im 16. Jahrhundert nur Herzog Wilhelm von Bayern (Wilhelm IV., reg. 1508-1550). Im 17. Jahrhundert traten die pfälzischen Kurfürsten Ludwig und Karl II. und in Brandenburg/Preußen Kurfürst Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, und König Friedrich I. als Gemmensammler hervor. Von den beiden letztgenannten Höfen, zu denen Karl von Hessen-Kassel enge verwandtschaftliche Beziehungen hatte, erhielt er entscheidende Anregungen, so daß er sich schon im "zarten Jugendalter" mit der Kunst des Steinschnitts beschäftigte. In den Hofkammerrechnungen konnte Völkel in den Jahren 1682, 1687, 1692, 1695 und 1697 kleinere Gemmenankäufe von auswärtigen Anbietern nachweisen. Dasselbe gilt für die Jahre 1700, 1701, 1704, 1707 und 1710.[2] Leider reichen die Angaben für die Identifizierung einzelner Stücke in keinem Fall aus. Eine weit bedeutendere Rolle spielte die Gründung einer eigenen Hofwerkstatt, die in einem eigenen Abschnitt behandelt wird. Völkel stellte fest, daß Landgraf Karl unter all diesen "Erstlingen seiner Gemmen" noch keine antiken Steine besaß. Die Chance, antike Steine zu erwerben, ergab sich wenig später, als Landgraf Karl 1699 zu einer Italien-Reise aufbrach und in Venedig Station machte. Dort bot ihm ein einheimischer Nobile, Antonio Capello, eine umfangreiche Sammlung von Münzen und Gemmen an, die er angeblich von den Töchtern des paduanischen Professors Patini, eines gelehrten Sammlers, erstanden hatte. Patini, beziehungsweise Charles Patin (1633-1693) war ein berühmter Numismatiker, der im Jahre 1669 in Stuttgart den württembergischen Herzog Eberhard in Münzfragen beriet. Wie Karls Begleiter Johann Balthasar Klaute (1653-1733) in seinem 1722 auf Befehl des Landgrafen gedruckten Reisebericht[3] mitteilt, kam es am 8. Januar 1700 zu einem umfangreichen Ankauf von geschnittenen Steinen und Münzen im Gegenwert von 3296 Dukaten.[4] Die Anzahl der Gemmen ist nicht belegt. Zehn Jahre später, im Oktober 1710, wurde Capello am Hof in Kassel vorstellig, wo ihm ein weiterer bedeutender Verkauf an Landgraf Karl gelang. In einer erhaltenen Quittung werden 932 Kameen genannt.[5] Einzeln aufgeführt und von herausragendem Wert waren eine umfangreiche "Garnitur vor eine Dame" mit 100 Kameen und ein "Idol mit Kristal mit golt und Edelstein", die beide nicht mehr vorhanden sind. Außerdem wird "ein groß Camei Simiramidis" genannt. Dieser große römische Kameo "Julia Domna als Victoria"[6] ist heute noch in der Antikensammlung in Kassel vorhanden. Völkel überliefert einen Kaufpreis für alle Gegenstände von insgesamt 5000 Reichstalern oder 1875 Dukaten.[7] Zu den Erwerbungsumständen bleiben indessen wichtige Fragen offen. Die Spezialliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts und die im Museumsarchiv bewahrten Aufzeichnungen der Kustoden erscheinen auskunftsfreudiger als diese mageren Nachrichten zu den beiden entscheidenden Kasseler Gemmen-Ankäufen. Leider stellte sich aber heraus, daß später Behauptungen aufgestellt wurden, die einer realen Grundlage entbehren. Ludwig Völkel, der zu Recht auf eine weitgefaßte Bedeutung des Begriffs "Camei" für beide Ankäufe hinweist, vermutet 1805, die berühmten rund 200 alexandrinischen Intaglios mit magischen Motiven, die Capello 1702 in seinem Stichwerk[8] publizieren ließ, seien 1700 noch beim Verkäufer geblieben, das Interesse des Landgrafen habe sich damals auf die Kameen konzentriert.[9] Eduard Pinder, von 1868-1890 Direktor des Museum Fridericianum in Kassel, behauptet in einem unveröffentlichten, wohl vor seinem Gemmen-Inventar von 1873 verfaßten Bericht "Über die Gemmensammlung des Museums zu Cassel"[10] genau das Gegenteil: Die im Jahre 1700 erworbene, Camei genannte Sammlung bestünde aus lauter vertieft geschnittenen Steinen, Abraxen, Talismanen usw. Pinder war sich des Widerspruchs nicht bewußt, denn das Völkelsche Manuskript kannte er nicht, es war damals "leider nicht zu beschaffen". Seiner Autorität folgten alle späteren Darstellungen von Möbius[11] und Hallo[12] bis zu Zazoff [13] und Höcker[14]. In Wahrheit beschränkt sich unser Wissen darauf, daß in beiden Capello-Ankäufen geschnittene Steine enthalten waren. Nicht zu klären ist, welche Teile von Capellos Angebot 1700 und welche 1710 erworben wurden, da kein Verzeichnis überliefert ist. Der "bekannte Antiquar" Bernard de Montfaucon (1655-1741) hatte Capellos gesamtes Angebot, unter dem sich eine vollständige Kameenreihe der römischen Kaiser befand, 1700 vor dem Ankauf begutachtet und ihre antike Herkunft attestiert.[15] Der Besitz von antiken Gemmen entsprach sicherlich dem Hauptwunsch des Landgrafen. Dem erfahrenen Völkel war dieses Zertifikat allerdings suspekt, wobei er die distanziert-kritische Darstellung bereits bei Klaute hervorhebt. Dieser bemerkte: "Absonderlich wuste er seine medaillen und Camei welche er nach des bekandten Paduanischen Professoris Patini tod von dessen Töchtern in einem civilen preiß erhandelt hatte / und um deren profitablen debit es ihm am meisten zu thun ware / über alle massen heraus zu streichen [...]"[16] Völkel befremdete besonders das Vorhandensein einer vollständigen Kaiserfolge, die es doch nicht einmal in Sammlungen antiker Münzen gäbe. Seit Völkels Inventar von 1791 gelten die Kaiserköpfe und viele andere Stücke als Antikenimitationen. Zeit und Ort ihrer Entstehung müssen zur Diskussion gestellt werden. Mit dem zweiten Capello-Ankauf von 1710 erreichte die Kasseler Gemmensammlung nahezu ihren endgültigen Umfang. Die Gemmensammlung ist somit im wesentlichen eine Sammlung der Barockzeit aus dem Besitz des Landgrafen Karl, ihr Hauptbestandteil geht auf die Erwerbungen bei Capello zurück. Zu einem unbekannten Zeitpunkt kam unter anderem ein Bestand von 21 Kameen eines "Grafen von Hanau" hinzu,[17] möglicherweise aus dem Besitz des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhardt, zu dem Landgraf Karl intensive politische Beziehungen hatte. 1736 fiel Hanau, nach dem Aussterben der Hanauer Grafen, an Hessen-Kassel. Eine der Kameen, der unpublizierte Muschelschnitt B XVI. Tab. B-VIII-70 zeigt laut Umschrift das Porträt von Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576-1612), dem Gemahl der Oranierin Catharina Belgia. Deren Erbe gelangte über ihre Tochter Landgräfin Amalie Elisabeth an den Kasseler Hof, so daß mit dem Grafen von Hanau auch Philipp Ludwig II. gemeint sein könnte.[18] Friedrich II. (reg.1760-1785), der in vielem dem Vorbild seines Großvaters Landgraf Karl folgte, interessierte sich wie dieser auch für die klassische Antike und fügte der Sammlung beinahe ausschließlich antike Gemmen hinzu, überwiegend Intaglien. Der Geheimrat Schmidt de Rossan (oder Rossau) beschaffte in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts über 100 Stück, die zum großen Teil aus einer Grabung in Heddernheim und Friedberg stammten.[19] Zazoff bestimmte sie nahezu vollständig als antik. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden ausschließlich antike Gemmen hinzuerworben, dieser Bestand ist weitgehend publiziert[20] und kann hier nur am Rande behandelt werden. Die hessische Steinschneidewerkstatt Eine eigene Kameenproduktion in Gang zu setzen war im Deutschland des späten 17. Jahrhunderts ein ungewöhnlicher Schritt, vor allem in einem Fürstentum wie Hessen-Kassel, das im Vergleich etwa zu Sachsen nur über geringe Bodenschätze verfügte. Aber Ludwig Völkel hat in seiner Darstellung von 1805 die Motive nachvollziehbar gemacht. Der junge Landgraf Karl bemühte sich leidenschaftlich um den Aufbau einer eigenen Gemmensammlung, jedoch waren die Angebote aus dem Kunsthandel zu gering, um über bescheidene Anfänge hinauszukommen. Der Fürst hatte deshalb die Idee, den Mangel durch eigene Produktion zu beheben. Im Jahre 1680 gründete er eine Steinschleifmühle mit großem Werkstattbetrieb, um landeseigene Steine zu verarbeiten. Es handelte sich hauptsächlich um die Achat- und Jaspisvorkommen bei Frankenberg und in der Herrschaft Schmalkalden.[21] Der erste Standort der Steinschleifmühle befand sich am Schloßgraben an der Drusel.[22] Die Steinschleiferei entnahm ihre Wasserkraft jenem Zweig der Druselwasserleitung, der durch die Mittelgasse der Stadt lief, die dortige Badestube speiste und dann durch den Schloßgraben zur Fulda abströmte.[23] Im Jahre 1693 entstand eine Filiale in Bettenhausen; 1699 wurde diese nach Frankenberg, in die Nähe der Steingewinnung, verlegt.[24] Hergestellt wurden hauptsächlich Gefäße, aber auch kleine Figuren und, für unseren Zusammenhang von Bedeutung, eindrucksvoll prächtige, erhaben geschnittene Kameen. Auf diese Weise kam allein bei den im Katalogteil bearbeiteten 310 Steinschnitten eine Sammlung von knapp 70 Kameen zustande, die damit bis heute einen wichtigen Grundstock des Kasseler Gemmenkabinetts bildet. An die Spitze der Werkstatt wurde Christoph Labhart (1644-1695) berufen. Der in Steckborn am Bodensee im schweizerischen Thurgau geborene Künstler war zuvor am Hof des Grafen Johannes von Nassau-Idstein (1603-1677) tätig, einem Verwandten Landgraf Karls. Als dieser starb,[25] berief Landgraf Karl den Steinschneider an seinen Hof.[26] Christoph Labhart, der "Erste der Kasseler Kunst-Schneid-Mühle", war ein bedeutender Glyptiker und brillierte durch seine Vielseitigkeit. Mit ihm wurde der Landgrafenhof im späten 17. Jahrhundert ein Zentrum des Edelsteinschnitts[27]. Der begabte Künstler schuf Gefäße aus Bergkristall und Glas, kleine vollplastische Figuren und prachtvolle große Porträtkameen. Er nahm die Commesso-Technik der Prager Schule in der Kameoglyptik erneut auf. Ein singuläres Hauptwerk seiner Frühzeit in Idstein, eine große Edelsteintafel, befindet sich heute im Grünen Gewölbe in Dresden. Dank der sorgfältigen und ergebnisreichen Forschungen von Christel Lentz[28] konnte die Verfasserin diese Tafel als Werk Labharts identifizieren.[29] Völkel erwähnt eine 1699 aufgestellte Liste von 60 Steinen, die Labhart in Kassel bei seinem Tod unvollendet hinterließ. Leider ist dieses zur Klärung wichtige Dokument seit langem verschollen.[30] Der bedeutendste Schüler Labharts war der Niederländer Johann Albrecht Lavilette (1667-1743). Er spezialisierte sich auf hervorragende höfische Porträt-Muschelschnitte und Achat-Kameen mit senkrecht verwendeten Schichten, einer seltenen Technik.[31] Außerdem galt Lavilette als Schöpfer von zwei nicht erhaltenen Miniaturfassaden aus hessischem Achat von 1,50 m Höhe mit zahlreichen Kameen.[32] Auf den Gemmentablaren finden sich 15 Kameen mit Metallfassungen und Schraubzapfen,[33] die vermutlich zur Befestigung an einer Steinfassade mit Statuettenschmuck des Herkules und der Minerva in den Nischen und dem Brustbild der Landgräfin im Giebel vorgesehen waren.[34] Es handelte sich wohl um Gegenstücke für den Landgrafen und seine Gemahlin Maria Amalia (1653-1711). Der Werkstattbetrieb nach Christoph Labharts Tod ist noch eingehender zu erforschen. Der Pate seines postum im Jahre 1695 geborenen Sohnes Johann Christoph I (1695-1742) war Johann Caspar Labhart (?-1726)[35], wohl ein Bruder,[36] der ebenfalls als landgräflicher Edelsteinschneider tätig war. Johann Christoph I war seit 1730 fürstlicher, seit 1733 königlich-schwedischer, hochfürstlich-hessischer Edelsteinschneider.[37] Auch sein Sohn Johann Christoph II (1741 - nach 1800) war wie Vater und Großvater als Steinschneider tätig. Die Zuschreibungsfragen innerhalb der Labhart-Dynastie sind schwierig zu lösen. Daneben werden andere Steinschneider genannt wie Johann Homagius, der Sohn des Hofmalers Johann Honoré Homagius, dessen Arbeiten von Landgraf Karl sehr geschätzt wurden. Er war an der Seite Labharts tätig und Edelsteinschleifer bis 1733; 1711 war er nach Italien gereist.[38] Außerdem wird als Pietra-dura-Spezialist Francesco Mugniai (?-1710) immer wieder genannt. Landgraf Karl hatte ihn nach seiner Italienreise nach Kassel geholt, um ihn an der Rheinfelstafel arbeiten zu lassen.[39] Als fürstlicher Steinschneider wird 1697 Johann Caspar Schmidt genannt, von ihm sind keine Werke überliefert.[40] Peter Hesse (1709-1782) wurde in späterer Zeit von Landgraf Friedrich II. an den Hof nach Kassel geholt und als fürstlicher Edelsteinschneider berufen.[41] Auch er arbeitete noch an der Rheinfelstafel. Die aus der Kasseler Manufaktur stammenden Objekte dienten vor allem zu Repräsentationszwecken und wurden für den Geschenkeaustausch verwendet. Wirtschaftliche Überlegungen spielten dabei eine untergeordnete Rolle, über einen Handel mit diesen Erzeugnissen ist nichts bekannt.[42] Winkelmann[43] hebt in seiner Chronik besonders hervor, daß Landgraf Karl häufig an einer eigens für ihn aufgestellten Drehbank tätig war und auch ein verbessertes Verfahren zum Schneiden der Steine entdeckt habe. Dies weist darauf hin, daß der Steinschnitt in besonderem Maße eine Liebhaberei des Landgrafen war.[44] Dreimal verschwand die wertvolle Gemmensammlung aus dem Landgrafenbesitz, glückliche Umstände ließen sie jedoch jedesmal ganz oder fast unangetastet zurückkehren. Im Siebenjährigen Krieg (1756-63) fand ein Transport zur Sicherung der Objekte nach Hamburg[45] statt. Im Jahre 1792 wurde die Gemmensammlung erneut wegen Kriegsgefahr nach Hannover gebracht, ein Transport, der eine später nicht mehr zu behebende Unordnung auf dem Tablar B-IX verursachte.[46] Die Kasseler Gemmensammlung blieb im Januar 1807 von der Beschlagnahmungsaktion Vivant Denons, des Direktors des Pariser Musée Napoléon, verschont. Erst im Herbst 1813 wurde sie, verpackt in einer Kiste, von König Jérôme von Westphalen bei seiner Flucht nach Paris mitgeschleppt. Von allen Gegenständen des Museums machten die Gemmen wohl die weiteste Reise.[47] Auf Befehl der in Blois weilenden Kaiserin Marie Louise kamen diese Kostbarkeiten nach Tours, von dort aus wurden sie dann in die Hauptstadt gebracht. In Paris fand schließlich der hessische Beauftragte für die Rückführung geraubter Kunstwerke aus dem Museum Fridericianum, Ludwig Völkel, die Kisten geöffnet, aber noch unausgepackt vor. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, daß nur zehn Gemmen fehlten. Im Jahr 1814 konnte schließlich die Gemmensammlung nach Kassel zurückgebracht werden. Eine eigene Geschichte hat die "Garnitur vor eine Dame", ein Gemmen-Ensemble, das mit den 932 Gemmen bei dem Capello-Kauf von 1710 miterworben wurde. Die Einzelteile waren ein Bruststück, ein Halsband, zwei Ohrgehänge, fünf reich verzierte Haarnadeln, zwei Teile davon mit Mohrenfiguren und Diamanten, zwei Brazolets (Schließen zu den Armbändern), ein Ring und gekuppelte Ärmelknöpfe.[48] Dieses Kleinod besaß geradezu märchenhaften Ruhm. Capellos Behauptung, das Ensemble sei für eine byzantinische Prinzessin angefertigt worden, wurde erst 1805 von Völkel mit ausführlichen Argumenten widerlegt.[49] In den Schmuckteilen waren 100 goldgefaßte Kameen zusammengefügt. Das reiche Ensemble wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts in einer sorgfältigen, heute noch vorhandenen Tuschzeichnung,[50] dokumentiert. Im frühen 19. Jahrhundert ging das Ensemble verloren. Das Collier daraus muß als erster Verlust verzeichnet werden. Landgraf Wilhelm IX., seit 1804 Kurfürst Wilhelm I., verehrte dieses Königin Luise im Jahre 1802 als Geburtstagsgeschenk. Im Zwiespalt zwischen der gebotenen Großzügigkeit und seiner bekannten Sparsamkeit griff er auf die Sammlung seiner Vorfahren zurück. Der von seinem Urgroßvater erworbenen "Garnitur vor eine Dame" entnahm er das Halsband mit 17 Kameen und überreichte es der verehrten Königin. Der spätere Verbleib konnte durch die Verfasserin[51] der vorliegenden Publikation aufgeklärt werden. Durch Erbgang kam das Collier an den Zarenhof nach Sankt Petersburg und konnte in der Eremitage nachgewiesen werden.[52] Die zahlreichen anderen Teile des Ensembles dagegen gehörten zu den Spitzenstücken des kurfürstlichen Kunstbesitzes, die im Oktober 1806 in der Sababurg im Reinhardswald eingemauert wurde, um sie vor den heranrückenden Franzosen zu verstecken. Das Versteck wurde alsbald verraten und sein kostbarer Inhalt als Kriegsbeute nach Frankreich entführt. Weder von der "Garnitur vor eine Dame" noch von den sonstigen Pretiosen fand sich bis heute eine Spur. Im frühen 18. Jahrhundert hatten die Kunstsammlungen von Landgraf Karl hauptsächlich zwei Standorte: das Kabinett im Bereich der persönlichen Wohnräume der Landgrafen im 1811 abgebrannten Rotenstein-Flügel des Residenzschlosses[53] und das 1696 von Landgraf Karl gegründete Kunsthaus (Ottoneum, ehemaliges Hoftheater). Schon 1704 war laut Völkel die Gemmensammlung auf diese beiden Gebäude verteilt.[54] Es gab also bereits zu diesem Zeitpunkt eine private Unterbringung und eine im öffentlichen Bereich. Im Jahre 1709 sah der Frankfurter Zacharias Conrad von Uffenbach (1683-1734) bei seinem Besuch im Kunsthaus in Kassel unter anderem die Gemmen: "Das vortrefflichste in diesem Cabinet war wohl eine grosse Schublade mit lauter Edelgesteinen, oder geschnittenen Steinen, von allerhand Arten. Es waren wohl bey vierhundert Stück, und fast von allen Kaisern[55], davon einige sehr groß, auch viele etliche mal vorhanden. Der kleinste war ein Trajanus, nicht grösser, als ein Gersten=korn, unvergleichlich wohl, pünctlich und känntlich, erhaben geschnitten."[56] Im Residenzschloß befand sich ein Teil der Sammlung geschnittener Steine im "Gewölbe unterm neuen Cabinet"[57], also im Erdgeschoß, das von der darüberliegenden Kapelle, den benachbarten Wohnräumen und dem Kabinett des Landgrafen aus durch eine Treppe erreichbar war. Nach dem Tode Landgraf Karls wurde im Jahre 1730 ein Nachlaßinventar[58] erstellt, in dem einzelne und Gruppen von Gemmen verzeichnet sind. Für die vorliegende Arbeit wurde dieses Nachlaßverzeichnis erstmalig benutzt und ausgewertet. Dabei zeigte sich, daß ein Teil der Steinschnitte aufgrund der Numerierung, die sich teilweise als Aufkleber auf der Rückseite einzelner Kameen wiederfanden, identifiziert werden konnte. In der Designationsliste (1730) 1753 fehlen einzelne Steine, die ungeschnitten waren oder bei denen es sich um Kameen mit wertvollen Fassungen handelte. 1753 wurde die leicht reduzierte Sammlung ins Kunsthaus (Ottoneum, heute Naturkundemuseum) überführt, wo jetzt erstmals beide Gemmensammlungen vereinigt wurden. Friedrich Christoph Schmincke gibt 1767 in seiner Stadtbeschreibung[59] eine Zahl von über 2500 an und hebt zahlreiche Einzelstücke hervor. Die Sammlung der geschnittenen Steine machte 1779 den Umzug ins neugegründete Museum Fridericianum mit, wo sie, nur unterbrochen 1813/14 durch die Entführung der Sammlung durch Jérôme Bonaparte, König von Westphalen, nach Frankreich, bis 1877 blieb. In diesem Jahr folgte ein Umzug in das Erdgeschoß des neuen Gebäudes der Gemäldegalerie (seit 1976 Neue Galerie). Für einen Teil der Gemmensammlung ist im 18. Jahrhundert ein Spezialmöbel erwähnt: "Ein roth laquiertes Comptoir"[60]. Über dessen Verbleib ist nichts bekannt. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert überliefert sind 25 gefirnißte Tablare aus Lindenholz[61], die in Fächer eingeteilt sind, in welchen sich paßgenaue Vertiefungen beziehungsweise Mulden für die einzelnen Kameenformen befinden. Von den 25 ehemals vorhandenen Tablaren blieben lediglich 15 erhalten. Diese sind einzigartig für Gemmensammlungen. Die Tablare dienten nicht nur zur Aufbewahrung, sondern auch zur Ordnung der Sammlung. Leider wurde der Verlust von zehn Tablaren nicht ausgeglichen, so daß zahlreiche Steine lose liegen. Die Inventare erfaßten die Einzelstücke nach den Nummern der Tablare und bei diesen wiederum nach den Nummern der Muldenpositionen. Bei Uffenbachs Besuch im Jahre 1709[62] und auch noch beim 1747 aufgestellten Kunsthausinventar[63] gab es diese Behältnisse noch nicht. Uffenbach spricht von "einer grossen Schublade mit lauter Edelgesteinen", im Kunsthausinventar werden die "Camei" unter den verschiedensten Steinsorten zahlenmäßig aufgeführt. Die blauen (B-V, VI, VII, XVII) und zwei gelbe Tablare (A-V, A-VI) werden erstmals 1753 für die Überführung ins Kunsthaus genannt[64]. Sie müssen wohl auf Anordnung Wilhelms VIII. angefertigt worden sein, der nach langer Statthalterschaft 1751 regierender Landgraf wurde und daraufhin eine umfangreiche Renovierung und Neuordnung im Residenzschloß plante.[65] 1767 gibt Schmincke eine Beschreibung, die mit dem heutigen Aussehen übereinstimmt: "Um sie [die Gemmen] bequem zeigen zu können, sind viereckigte gefirnißte schwarze Tafeln mit güldenen kreutzweise gezogenen Linien dazu verfertigt, worauf man 60, 80 bis 100 Stücke in ihrer gehörigen Ordnung ohne Mühe übersehen kan[66]". Schwarz war die Farbe der älteren Tablare des Kunsthaus-Bestands, während die Gemmen des Residenzschlosses in blau gefirnißten Tablaren lagen, die sich im Laufe der Zeit grünlich verfärbt haben. Heute gibt es noch acht schwarze und vier blaue Tablare. Hinzu kommen zwei gelbe Tablare, in denen die vermutlich für Kleidungsapplikationen bestimmten kleinen Lapislazuli- und Karneolgemmen (insgesamt 485 Intaglien) liegen. Außerdem existiert ein weiteres goldenes Tablar mit großen Prachtkameen aus der Hofwerkstatt des Landgrafen Karl, die überwiegend Porträts des hessischen Fürstenhauses (siehe Tablar B-I) zeigen. Dieses Tablar ist wohl gemeint, wenn es in einem Vermerk von späterer Hand heißt: "Anno 1873 ist eine neue hölzerne Tablette gefertigt worden"[67], da es als einziges von den anderen abweicht. In der Tablarfolge gab es eine systematische Ordnung, die Völkel wohl schon von seinen Vorgängern Arckenholtz und Raspe übernommen hatte und die er 1805 beschreibt. Die Reihenfolge entspricht den damals zeitgenössischen Ordnungsprinzipien nach den Darstellungsmotiven (Götter, Helden, historische Personen, Tiere u. a.). Pinder veränderte diese Reihenfolge im Zuge seiner Inventarisierung von 1873 etwas, indem er die inzwischen am höchsten geschätzten Intaglien an den Anfang setzte: "A. Vertieft geschnittene Steine" (6 Tablare mit 889 Intaglien) und "B. Erhaben geschnittene Steine" (19 Tablare mit 1574 Kameen). Bei Völkel betrug die Gesamtzahl 2353 Steinschnitte, bei Pinder 2643 und heute liegt sie bei etwa 2300. Wilhelms einziger Sohn und Nachfolger Landgraf Friedrich II. übergab der Öffentlichkeit im Jahre 1779 ein neues großes Gebäude für die fürstlichen Sammlungen, das "Museum Fridericianum". Der Schritt von der fürstlichen Kunstkammer zur modernen Sammlung war damit vollzogen.[68] Der gesamte Gemmenbestand war im Museum Fridericianum in einem großen "Glaspult" untergebracht. Im 19. Jahrhundert wurden die Kameen mit Fassungen separiert in einem Pretiosenschrank ausgestellt. Diese Präsentation diente der Hervorhebung ausgewählter Steine. Dazu fand die Autorin ein bisher unbeachtetes Pretiosenverzeichnis[69] mit 111 Objekten. Als das Galeriegebäude an der Schönen Aussicht (Neue Galerie) im Jahre 1877 fertiggestellt war, wurde die Gemmensammlung im Unterstock, d. h. im Erdgeschoß, präsentiert.[70] Die Unterbringung des Kunsthandwerks im Galeriegebäude - die bis zur Eröffnung des nach Plänen des Münchner Architekten Theodor Fischer (1862-1938)[71] errichteten Hessischen Landesmuseums 1913 währte - wurde jedoch wegen der mäßigen Lichtverhältnisse als ungünstig empfunden. 1934 wurde damit begonnen, im ehemaligen Galeriepalais Landgraf Wilhelms VIII. das "Landgrafenmuseum" einzurichten. Dort sollte wohl auch die Gemmensammlung ausgestellt werden. Statt der Vollendung des Landgrafenmuseums erfolgte 1939 nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Schließung beider Häuser (Landesmuseum und Landgrafenmuseum), der die Auslagerung der meisten Museumsbestände[72] folgte. Durch den Bombenangriff von 1943 wurde das Landgrafenmuseum vollständig zerstört, das Landesmuseum hatte dagegen relativ geringe Schäden davongetragen. Die Gemmensammlung blieb unzerstört erhalten. Im Jahre 1959 wurde im zweiten Stockwerk des Landesmuseums die Abteilung "Kunsthandwerk und Plastik" neu präsentiert.[73] Die Gemmensammlung wurde jedoch nach dem Krieg nicht mehr ausgestellt. Als die Antikensammlung 1973 in das Schloß Wilhelmshöhe umzog, wurden die antiken Stücke ausgesondert, darunter der bedeutende Komplex der magischen Gemmen.[74] Seit 2004 ist im Hessischen Landesmuseum ein Teil der Gemmen wieder im Rahmen der Dauerausstellung "Schatzkunst 800 bis 1800" präsentiert. Es ist zu wünschen, daß diese Publikation dazu beiträgt, die gesamte und einmalige Kostbarkeit der Gemmensammlung wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Rekonstruktion der alten Ordnung Um mit den älteren Inventaren, welche die Gemmen mit ihrer Positionsnummer auf den Tablaren zitieren, arbeiten zu können, mußte die alte Ordnung rekonstruiert werden. Dazu wurden alle 875 nachantiken Gemmen auf den 13 dafür noch verwendeten Tablaren gesichtet; ein Sonderkomplex von 485 kleinen Intaglien aus Lapislazuli und Karneol auf zwei weiteren Tablaren wurde nicht näher untersucht. Der Versuch war mühsam und stieß auf große Schwierigkeiten. Zwar waren die alten Tablare nach wie vor im Gebrauch, einige jedoch waren inzwischen aufgelöst worden und die meisten hatte man bei bewußten Umordnungen zum Teil anders belegt. Zudem hatten Kriegsauslagerungen und Transporte Störungen der alten Anordnung verursacht, wie der Transport 1792 nach Hannover bei Tablar B-IX. Dies sollte sich fortsetzen bis zu Umlagerungen der Nachkriegszeit im Hessischen Landesmuseum. Die Wiederherstellung der alten Ordnung erfolgte unter Zuhilfenahme der alten Inventare und der auf den Steinen teilweise noch vorhandenen Aufkleber mit Nummern sowie aufgrund der passgenauen, auf einzelne Steine zugeschnittenen Mulden in den Holztablaren. Es kommen fünf verschiedene Typen von Klebeetiketten vor: Typ A besteht aus einem braunen Zettel mit Doppelnummern und entspricht der Liste von Steinen, die aus der Verlassenschaft des Landgrafen Karl ans Kunsthaus geliefert wurden (Designationsliste (1730) 1753). Typ B ist ein weißes Zettelchen mit blauen Linien und gezacktem Rand. Es entspricht der Pinder- Numerierung (Inventar Pinder 1882-1897). Typ C zeigt schwarze gedruckte Ziffern auf weißem Grund und entspricht der Preziosenliste (Preziosenliste Lenz 1881). Bei Typ D handelt es sich um ein improvisiertes Zettelchen mit handschriflicher Zahl. Bei Typ E um ein weißes Zettelchen mit Zackenrand und ebenfalls handschriftlicher Zahl. Beide, D und E, entsprechen entweder der Preziosenliste (Preziosenliste Lenz 1881) oder der Pinder-Numerierung (Inventar Pinder 1882-1897). Die jetzige Ordnung auf den Tablaren entspricht soweit wie möglich der Ordnung, wie sie Völkel 1827 vorgefunden und in seinem Pretiosen-Inventar festgehalten hat. Um 1880 waren von Pinder 52 mit Schmuckfassungen versehene geschnittene Steine und 58 repräsentative ungefaßte Steine aus den Tablaren entfernt worden, um sie gesondert auszustellen. Dies wurde jetzt wieder rückgängig gemacht. Nicht rückgängig gemacht wurde dagegen, daß 1873 die Intaglien gesondert gelegt wurden und ihre Tablare seitdem mit A-I bis A-VI bezeichnet werden. Die 1960 von Peter Zazoff ausgesonderten und zur Antikensammlung gegebenen Intaglien und Kameen verblieben dort. Einige wenige antike Kameen verblieben jedoch in der alten Ordnung auf den Tablaren. Sie wurden bei der Bearbeitung mit behandelt, zumal eine Scheidung zwischen antik und nachantik nicht immer eindeutig vorgenommen werden kann. Für die aus den Tablaren entnommenen "Pretiosen" kamen als Platzhalter in die leeren Muldenplätze Stücke aus dem in der Folge aufgelösten Tablar II hinein, die aber im Format nicht genau in die vorgeformten Mulden paßten. Das gleiche gilt für den besonderen Komplex folgender Kameen, die in einem im Inventar Völkel 1791 beigelegten Verzeichnis von A. Lenz aufgeführt werden. Diese kamen nach der Entführung der Gemmensammlung im Jahre 1813 durch Jérôme nicht mehr zurück. Die Untersuchung des blauen Tablars B-XVII zeigte, daß es anders als die übrigen blauen Tablare in seiner ursprünglichen Belegung auch zahlreiche Intaglien enthielt. Einige waren noch vorhanden, andere konnten nach der Rekonstruktion des ursprünglichen Legeplans in der Antikensammlung nachgewiesen werden. Ebenso verhielt es sich bei den beiden schwarzen Tablaren B-VIII und B-IX. Auch hier lagen auf den Leerstellen Intaglien, die als solche in die Antikensammlung gelangt sind. Das fehlende Tablar B-II schließlich konnte aus den lose aufbewahrten Gemmen rekonstruiert werden. Neben der Farbe der Tablare, die Auskunft gibt über die ursprüngliche Unterbringung der Steine, ist ist die historische Ordnung ein kostbares und seltenes Zeugnis barocken Sammelns und erlaubt Rückschlüsse auf barocke Ordnungsprinzipien. Die Ordnungsprinzipien der schwarzen und blauen Tablare unterscheiden sich voneinander. Bei den schwarzen Kunsthaustablaren überwiegt ein inhaltliches Ordnungsprinzip nach Darstellungsmotiven. Die Gemmen sollten eher der Unterrichtung dienen. Bei den privaten blauen Tablaren aus dem Residenzschloß dagegen steht ein ästhetisches Prinzip im Vordergrund, das - auf Symmetrie bedacht - gleiche Größen, Steinarten und Darstellungstypen einander zuordnet. Moderne, wissenschaftliche Ordnungsprinzipien wie Chronologie, Material oder Werkgruppen waren dem Barock fremd. Die Sammlung wurde wegen des Informationsgehalts ihrer Darstellung und wegen ihres ästhetischen Reizes geschätzt. Dies läßt sich anhand der Abbildungen der einzelnen in ihrer ursprünglichen Ordnung wieder hergestellten Tablare gut nachvollziehen. Von den elf noch vorhandenen Inventaren waren diejenigen von Arckenholtz (um 1753), Raspe (1776), Völkel (1791) und Pinder (1873) für die vorliegende Untersuchung besonders ergiebig. Daneben existieren wenige zeitgenössische Quellen aus der Erwerbungszeit. Als allererste und damit älteste Publikation der Kasseler Gemmen erschien 1702 in Venedig das von Capello in Auftrag gegebene Abbildungswerk "Prodromus iconicus sculptilium gemmarum Basilidiani, amulectici, atque talismani generis, de Musaeo Antonii Capello, Senatoris Veneti". Das wichtigste Ankaufsdokument hierzu ist die Quittung der Capello-Erwerbung von 1710.[75] Daneben ist die "Geschichte der Gemmen-Sammlung im Museo" von Ludwig Völkel die ausführlichste und gründlichste historische Darstellung der Sammlungsgeschichte. Völkel schrieb diese Abhandlung 1805 und trug sie in der "Société des Antiquités" vor. Erst 1987 wurde das Manuskript, das sich in der Handschriftenabteilung der Murhardschen Bibliothek befindet, transkribiert und veröffentlicht.[76] Bisher nur in kleinen Auszügen beachtet, wird es hier erstmals in seiner Gesamtheit ausgewertet, wobei dank des kritischen Geistes dieses Gelehrten manche neuen Erkenntnisse gewonnen werden konnten. Ludwig Völkel, Professor in Marburg, seit 1789 Mitkurator, seit 1795 alleiniger Kurator der Altertümer im Museum und außerdem Hofarchivar[77], betrieb Grundlagenforschung. Ausdrücklich erwähnt er, daß er seine Erwerbungsnachrichten aus den Cabinets-Rechnungen im Hofarchiv bezog. Seine Feststellungen haben somit eine solide Grundlage. Die einzige Einschränkung, die wir in unserem speziellen Zusammenhang machen müssen, ist die geringe Wertschätzung, die er der Glyptik der Renaissance- und Barockzeit entgegenbrachte. Völkel war Altertumswissenschaftler und sein Interesse konzentrierte sich auf die Antike und die von ihr noch geprägte byzantinische Kunst. Man muß ihm zugute halten, daß die Steinschneidekunst der Römer, seien es die reliefartig erhabenen Kameen oder die eingetieften Intaglien, innerhalb dieser Kunstgattung auch in der Neuzeit eine dominante Rolle spielten, zum einen wegen ihrer unübertroffen hohen Qualität, zum anderen wegen der großen Zahl perfekt erhaltener Stücke, die auch eine Bodenlagerung über mehr als tausend Jahre unversehrt überstanden. Die antiken Steinschnitte mit der Vielfalt ihrer Motive entwickelten sich in der Renaissance neben der antiken Literatur zum wichtigsten Gegenstand des humanistisch-antiquarischen Studiums. Ihr Vorbildcharakter für die Kunsthandwerker der Neuzeit hatte eine überragende Bedeutung. Die Tätigkeit von Kopisten und Fälschern war immens. Verunsicherung und Argwohn bei den Kennern waren die Folge, auch bei Ludwig Völkel. Nicht nur, daß er die neueren Produkte abschätzig beurteilte, er richtete auf die großen Kasseler Ankäufe des frühen 18. Jahrhunderts einen generellen Fälschungsverdacht. Dieser erwies sich, als im 20. Jahrhundert die Phase der Detailforschung anbrach, als übertrieben. Peter Zazoff publizierte mehrfach die antiken Intaglien[78] der landgräflichen Sammlung, die sich nun in der Antikensammlung in Schloß Wilhelmshöhe befinden. Der wesentlich größere Komplex der nachantiken Kameen in den Sammlungen Kunsthandwerk und Plastik im Hessischen Landesmuseum blieb, abgesehen von kleineren Publikationen, unbeachtet. Erst Hans Möbius (Kustos in Kassel von 1928 bis 1942) verfaßte im Jahre 1929 eine Abhandlung[79] über eine Kameenauswahl verschiedener Epochen. Rudolf Hallo befaßte sich parallel dazu intensiv mit der allgemeinen Forschungslage und dem hessischen Steinschnitt[80]. Hans Wentzel veröffentlichte 1960 die bedeutende Gruppe von 10 byzantinischen Steinschnitten[81] und einen mittelalterlichen Kasseler Kameo[82] (B XVI. Tab. B-VII-48). Im Rahmen einer verdienstvollen Dissertation von Klaus-Heinrich Meyer wurde endlich 1973 ein großer Komplex von Steinschnitten publiziert,[83] die in der hessischen Hofwerkstatt des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel geschaffen wurden. Im Jahre 1986 verfaßte Ekkehard Schmidberger, Kustos der Abteilung Kunsthandwerk und Plastik der Staatlichen Museen Kassel und Leiter dieses Forschungsprojekts, eine Zusammenfassung über den Kasseler Edelsteinschnitt des Barock.[84] Die Zuschreibung einer Miseroni-Kamee und die Erforschung verschiedener Glyptik-Themen durch die Autorin[85] erweckte die Aufmerksamkeit von Hans Ottomeyer (1996-2000 Direktor der Staatlichen Museen Kassel). Durch sein besonderes Interesse an der landgräflichen Gemmensammlung konnte er die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft für das vorliegende Projekt erreichen. Bereits 2001 wurden von der Autorin einige neuzeitliche Gemmen im Katalog zu der Dauerausstellung "SchatzKunst" im Hessischen Landesmuseum behandelt.[86] Auch als Autorin möchte ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Unterstützung dieses Projekts sehr danken. Die vorliegende Arbeit wurde von Hans Ottomeyer angeregt und von seinem Nachfolger Michael Eissenhauer gefördert. Durchgeführt wurde sie unter der fachkundigen Obhut von Ekkehard Schmidberger, dem ehemaligen Leiter der Abteilung Kunsthandwerk und Plastik im Hessischen Landesmuseum. Ihnen allen und Bernhard Schnackenburg sei für Ihr Interesse und ihre stete Unterstützung herzlich gedankt. Wichtige Ansprechpartner in Kassel, denen ich zu Dank verpflichtet bin, waren Peter Gercke, Helmuth Schneider, Rudolf-Alexander Schütte, Rüdiger Splitter. Darüber hinaus danke ich im besonderen Karsten Gaulke, Irina Görner, Arno Hensmanns, Carola Klinzmann, Martina Lüdicke, Michael Overdick, Thomas Richter, Friedrich-Hermann Trier. Für die Lösung vielfältiger Fragen auf dem Gebiet der geschnittenen Steine, das nach dem intensiven Interesse des 16. bis 19. Jahrhunderts an den Rand der Kunstgeschichtsforschung zurückgetreten ist, bedurfte es des dankbar bedachten Rates namhafter Fachspezialisten und Betreuer großer europäischer Gemmensammlungen. Zu nennen ist zunächst Ingrid Szeiklies-Weber (München), deren Mitarbeiterin in der Gemmenforschung der Staatlichen Münzsammlung in München ich in den Jahren 1976-1978 war. Ihre drei Münchner Gemmenbände waren Vorbild für die vorliegende Bearbeitung. Ganz besonderen Dank schulde ich Meinolf Siemer (Würzburg) für wertvolle Hinweise und kritisches Lesen der Texte. Erika Zwierlein-Diehl (Archäologisches Institut der Universität Bonn) verdanke ich die kritische Beurteilung der antiken Kameen und den Gedankenaustausch hinsichtlich der Geschichte des Gemmensammelns und der historischen Anordnung auf den Tablaren. Für wertvolle Hinweise zu einzelnen Fragen danke ich Rudolf Distelberger (Wien), besonders herzlich Christel Lentz (Idstein) und Jørgen Hein (Kopenhagen), Gertrud Platz-Horster (Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Antikensammlung), Mathilde Broustet (Paris, Bibliothèque nationale de France, Département des Monnaies, Médailles et Antiques), Attilia Dorigato (Venedig, Museo Correr), Maria Cristina Dossi (Venedig, Museo Archeologico Nazionale), Kurt Gschwantler (Wien, Kunsthistorisches Museum, Antikensammlung) und Franz Kirchweger (Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer) und Brigitte Klesse (Bonn). Besonderer Dank gilt Romana Heitkamp (Gemmologin, Kassel), die zahlreiche Untersuchungen mit Refraktometer und Mikroskop vornahm. Die kunsthistorische Arbeit im Hessischen Landesmuseum bedurfte der Unterstützung weiterer Mitarbeiter des Hauses. Für die konservatorische Betreuung der Gemmensammlung, danke ich besonders der Restauratorin Anne Becker, für photographische Aufnahmen Ute Brunzel. Dankbar nenne ich auch die Bibliothekarinnen Sabine Naumer und Hildegard Wellach, deren Hilfe ich vielfach in Anspruch nahm. Mein besonderer Dank gilt schließlich Wanda Löwe (Berlin) für ihre sorgfältige Durchführung des Lektorats. Heidi Schnackenburg-Praël [1] AGD III.
[2] Völkel 1805 (1987/88), S. 20, 23, 32.
[3] Klaute 1722, S. 42.
[4] Gemeint sind venezianische Dukaten, die laut Völkels "Geschichte des Hochfürstlichen
Medaillen- und Münz-Cabinets" (Völkel 1803 (1985), S. 20) ungefähr denselben
Wert wie 3296 Reichstaler hatten.
[5] Quittung von 1710, SMK, Archiv AS; unterschrieben ist die undatierte Übergabebescheinigung
von dem venezianischen Senator Antonio Capello und Baron von Rosenthal (wohl einem
Hofmarschall).
[6] Höcker 1987/88, Nr. 125, Farbtaf. II.
[7] Völkel 1805 (1987/88), S. 22.
[8] Prodromus iconicus sculptilium gemmarum Basilidiani, amulectici, atque
talismani generis, de Musaeo Antonii Capello, Senatoris Veneti, Venedig 1702.
[9] Völkel 1805 (1987/88), S. 22.
[10] Eduard Pinder, handschriftlicher Bericht "Über die Gemmensammlung des Museums
zu Cassel" 1873, SMK, Archiv AS.
[11] Möbius 1929.
[12] Hallo 1930 (1983).
[13] Zazoff 1965.
[14] Höcker 1987/88.
[15] Völkel 1805 (1987/88), S. 21f., 23.
[16] Klaute 1722, S. 42.
[17] Es handelt sich um die bearbeiteten Kameen B XVI. Tab. B-V-44 und B XVI. Tab.
B-VII-12. Die Kameen auf Tablar B-XVII (1, 4, 10, 11, 12, 17, 23, 32, 33, 36,
37, 38, 51, 59, 62, 63, 64, 100, 111) konnten in diesem Rahmen nicht bearbeitet
werden.
[18] Völkel vermerkt in seinem Inventar 1791 zu "Der Graf Philipp v. Hanau. Muschel":
"dieser und die folgenden Stücke sind unter Landgraf Carl aus der Verlassenschaft
eines Grafen von Hanau hergekommen"; der Satz ist jedoch durchgestrichen.
[19] Völkel 1805 (1987/88), S. 33f. und Inventar Völkel 1791, S. 4.
[20] Zazoff 1965; Zazoff 1969; P. Zazoff, in: AGD III; Zazoff 1983.
[21] Schmidberger 1986, S. 41.
[22] Schmidberger 1986, S. 41.
[23] Jacob 1988, S. 113: Freundlicher Literaturhinweis von Friedrich Freiherr von Waitz,
dessen Vorfahre Präsident von Waitz sich im Brustbild auf der Muschelkamee B XVI.
Tab. B-XVIII-18 wiederfindet. Im Rahmen dieser Arbeit konnte dieses Tablar, das
ausschließlich Muschelkameen enthält, nicht berücksichtigt werden.
[24] Schmidberger 1986, S. 42.
[25] Lentz 1997, S. 117: "Labharts Tätigkeit in Idstein ist in den Kammer- und
Kellerei-Rechnungen bis 1679 nachweisbar."
[26] Lentz 1997, S. 107-130; Schnackenburg-Praël 1999, S. 894.
[27] H. Schnackenburg-Praël, in: Kat. Kassel 2001, S. 288.
[28] Lentz 1997, S. 107-130.
[29] Schnackenburg-Praël 1999.
[30] Völkel 1805 (1987/88), Anm. 27. - Die Autorin plant im Anschluß an diesen Katalog
eine Zusammenstellung von Labharts vielseitigem Oeuvre, das nicht nur Kameen,
sondern auch Gefäße und Skulpturen enthält. Möglicherweise läßt sich durch weitere
Untersuchungen die Zuschreibungsproblematik Vater-Sohn eindeutiger klären.
[31] H. Schnackenburg-Praël, in: Kat. Kassel 2001, S. 294.
[32] Hallo 1927/2 (1983), S. 195f.
[33] B XVI. Tab. B-IV-11, B XVI. Tab. B-V-2, B XVI. Tab. B-V-37; B XVI. Tab. B-VI-11, B XVI. Tab. B-VI-15, B XVI. Tab. B-VI-23, B XVI. Tab. B-VI-31,
B XVI. Tab. B-VI-35; B XVI. Tab. B-VII-25, B XVI. Tab. B-VII-37, B XVI. Tab. B-VII-40,
B XVI. Tab. B-VII-44, B XVI. Tab. B-VII-50, B XVI. Tab. B-VII-59, B XVI.
Tab. B-VII-63.
[34] Figuren dieser Fassade haben sich im Hessischen Landesmuseum erhalten. Der Herkules
wurde jüngst von Ekkehard Schmidberger identifiziert.
[35] Meyer 1973, S. 71f.
[36] Meyer 1973, Anm. 168.
[37] Meyer 1973, S. 70.
[38] Philippi 1976, S. 606.
[39] Meyer 1973, S. 73; Kat. Kassel 2001, Nr. 133.
[40] Meyer 1973, S. 73.
[41] Meyer 1973, S. 74.
[42] Lasch 1969, S. 241.
[43] Winkelmann 1697, 3. Teil, S. 389.
[44] Lasch 1969, S. 241: Freundlicher Literaturhinweis von Friedrich Freiherr von Waitz,
s. Anm. 23.
[45] Völkel 1805 (1987/88), S. 25; Hallo 1930 (1983), S. 69.
[46] Handschriftlicher Vermerk im Inventar Völkel 1791, S. 28; Völkel 1805 (1987/88),
S. 25; Hallo 1930 (1983), S. 69f.
[47] Duncker 1883, S. 237.
[48] Hallo 1930 (1983), S. 66.
[49] Völkel 1805 (1987/88), S. 22, 26-32.
[50] Damenschmuck, Tuschzeichnung, 1. Hälfte 18. Jh.; SMK, Archiv KP, zu A 139.
[51] Schnackenburg-Praël 2001.
[52] Die wiederentdeckten Überreste der großen "Garnitur vor eine Dame" bestätigen
die Zweifel von Ludwig Völkel an der byzantinischen Herkunft, da es sich bei den
Kameen des Colliers um Mailänder oder Prager Arbeiten vom Ende des 16. Jahrhunderts
handelt (Schnackenburg-Praël 2001, S. 606).
[53] Schnackenburg 2004, S. 23-33.
[54] Völkel 1805 (1987/88), S. 22.
[55] Durch Uffenbachs Beschreibung kann man annehmen, daß die Kaiserserie-Kameen der
Tablare B-XV, XVI und IX und lose liegende Stücke (entsprechend Völkel-Tablare
II, III, IV, V) vermutlich aus dem ersten Capello-Ankauf stammen. Die angegebenen
Tablare sind alle schwarz, also Kunsthaus-Besitz. Für Völkels Meinung spricht,
daß im ersten Ankauf schwerpunktmäßig Kameen erworben wurden und nicht, wie Pinder
meinte, die magische Intagliensammlung.
[56] Uffenbach 1753, S. 49.
[57] Designationsliste (1730) 1753, S. 7.
[58] Nachlaßinventar Landgraf Karl 1730, Kabinett.
[59] Schmincke 1767, S. 148.
[60] Inventar Arckenholtz um 1753.
[61] Peter Klein (Hamburg) stellte als Holzart Linde fest. Eine dendrochronolgische
Altersbestimmung war jedoch nicht möglich, da für die Holzart Linde eine Jahresring-Standardkurve
bisher nicht existiert.
[62] Uffenbach 1753, S. 49.
[63] Kunsthausinventar 1747.
[64] Inventar Arckenholtz um 1753.
[65] Heppe 1995, S. 193ff.
[66] Schmincke 1767, S. 148.
[67] Handschriftlicher Vermerk im Inventar Völkel 1791, S. 8: bei Tablar B-I.
[68] Zur Musealisierung der landgräflichen Sammlungen s. Schütte 2003, S. 22ff.
[69] Preziosenliste Lenz 1881: Es handelt sich um 58 Kameen mit Schmuckfassungen und
53 Kameen ohne Fassungen.
[70] Lenz 1881, S. 25: "Zwischen den Kuppelschränken ist eine Sammlung moderner
Gemmen und Cameen (ca. 2000) ausgestellt [...]"
[71] Kat. Kassel 1988.
[72] E. Schmidberger, in: Kat. Kassel 1988, S. 75.
[73] E. Schmidberger, in: Kat. Kassel 1988, S. 77f.
[74] Michel 2001.
[75] Quittung von 1710, SMK, Archiv AS.
[76] Völkel 1805 (1987/88), S. 34, Anm. 1: "Die 1985 gefertigte Photodokumentation
des Manuskripts 'Geschichte der Gemmen-Sammlung im Museo' in der Handschriftenabteilung
der Gesamthochschule Kassel (4° Ms. philol. 18 VI 22) wird Hartmut Broszinski
und Helga Grimm, die Transkription Gundula Boerner (SMK) verdankt."
[77] Kahlfuß 1980, S. 77-79.
[78] s. Anm. 20.
[79] Möbius 1929, S. 51-61.
[80] Hallo 1927 (1983); Hallo 1927/2 (1983); Hallo 1930 (1983).
[81] Wentzel 1960, S. 88-96.
[82] Wentzel 1962, S. 43, Abb. 2.
[83] Meyer 1973. [84] Schmidberger 1986, S. 40-51.
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Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden: Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]> |