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Kopf eines römischen Kaisers (Titus?)
Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-VII-62
Künstler unbekannt
Ort Frankreich
Datierung um 1650 (?); Fassung: zeitgleich
Steinschnittart Kamee
Material Achat
Materialbeschreibung zweischichtig: Relief milchig weiß auf hellblauem Grund; möglicherweise handelt es sich um einen seltenen hellblau-weiß geschichteten Achat; es könnte auch sein, daß der transluzide Chalcedon hellblau hinterlegt wurde oder künstlich gefärbt wurde
Reliefbild schwach poliert, der hellblaue Hintergrund in Hochpolitur
Form Hochoval
Fassung Silberne Randeinfassung mit Öse; auf der gewölbten Rückseite Emaildarstellung; auf weißem Grund drei rosarote Blüten (in der Mitte eine Rose) an schwarzen Blattranken, die von oben nach unten dargestellt sind
Maße 1,66 x 1,3 x 0,84 cm mit Rückplatte mit Fassung und Öse 2,04 x 1,45 cm
Beschriftung rückseitig Aufkleber (Typ C): "667"
Provenienz 1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand ohne Beschädigung
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Beschreibung und Einordnung Die Imperatorenkamee befindet sich in einer reizvollen Emailfassung. Das Emailbild auf der Rückseite zeigt auf weißem Grund schwarzes Rankenwerk, oben in der Mitte eine offene rote Rosenblüte und seitlich je eine kleine rote Blüte.
Der Imperatorenkopf mit Lorbeerkranz ist ins Profil nach rechts gewendet. Eine ähnliche Imperatorenkamee mit Titus befindet sich im Metropolitan Museum in New York (Kris 1932, Fig. 52, dort erwähnt Kris als Vorbild eine römische Münze; Bernoulli 1882-1894, Bd. II.2, Taf. II,2-4). Wahrscheinlich handelt es sich auch bei dem hier besprochenen Exemplar um eine Darstellung von Titus (39-81 n. Chr., reg. 79-81 n. Chr.). Die kurzen Haare, das breite Gesicht und der offen-freundliche Ausdruck sind charakteristisch für ihn.
Der Gesamteindruck mit der raffinierten Farbabstimmung des differenzierten, aus der weißen Schicht fein ausgeführten Reliefs mit dem hellblauen Hintergrund in Verbindung mit der weißgrundigen Schmelzmalerei auf der Rückseite läßt an eine französische Herkunft denken.
Sicherlich ist dieses bezaubernde Exemplar geschaffen worden, um als Anhänger getragen zu werden. Das Emailbild der Rückseite ist im Vergleich zu dem Imperatorenbild auf den Kopf gestellt, sozusagen als hängende Rose. Ob dies irrtümlich falsch eingesetzt wurde oder irgendein Gedanke dahintersteht, muß offenbleiben.
Stand: April 2006
Quellen Inventar Völkel 1791, Tab. XXI. 62: "Ein männlicher Kopf (mit Bleistift: mit Lorbeerkranz). Achat (mit Bleistift: eingefaßt). [Inventar Pinder 1873] B VII. 62"
Pretiosen-Inventar Völkel 1827 (B II), Inv.No. B II. 667
Inventar Pinder 1873 (B XVI), Tab. VII. 62: "Ein Imperatorenkopf. Schmelzeinfassung. Jetzt Pret. V No. 667. Achat. XXI 62. / Pretiosen. / Hier liegt jetzt der Heilige, bisher Tablette II No. 34"
Preziosenliste Lenz 1881, Inv.No. V. 667
Literatur unpubliziert
Vergleich Bernoulli 1882-1894, Bd. II, 2, Taf. II, 2-4; Kris 1932, S. 26, Abb. 52, Taf. XX
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