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Weibliche Büste
Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-VI-35
Künstler unbekannt
Ort unbestimmt
Datierung Ende 16. Jh.; Fassung: wohl zeitgleich
Steinschnittart Miniaturbüste
Material Hyazinth (heute: Hessonit)
Materialbeschreibung transluzides Honigorange
Bildseite poliert, Kopf und Körper zweiteilig
Form silhouettierte Büste
Fassung Silber; in Kastenfassung eingelassen, der Büstensilhouette folgend; auf der Rückseite ein vorstehendes Schräubchen
Maße 3,07 x 2,35 x 0,9 cm mit Fassung
Provenienz 1730 wohl Nachlaß Landgraf Karl
Zustand im unteren Teil zwischen den Brüsten vertikaler Bruch in zwei Hälften; Kopf- und Büstenseparierung wohl original
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Beschreibung und Einordnung Die silhouettierte Büste ohne Gewand und Haare ist durch die ausgeprägten Brüste als weibliche Gestalt ausgewiesen. Der Schnitt der Kamee ist relativ grob und einfach.
Die Halbbüste ist in eine Kastenfassung eingelassen und weist auf der Rückseite eine Schraube auf. Dies könnte als Hinweis für eine geplante Befestigung an einem Objekt interpretiert werden.
Als ursprüngliche Verwendung denkt man jedoch an eine Vorbereitung für ein Commesso-Ensemble, ähnlich wie bei der Büste B XVI. Tab. B-VI-29. Vorstellbar wäre eine Dekoration durch Gold, Silber oder Email in Form von Kopfputz wie bei einem Kopf aus der Eremitage (AK Paris 2000, Nr. 86/36). Solche Exemplare waren in Italien oder Spanien um 1600 verbreitet.
In der Bibliothèque Nationale in Paris (Babelon 1897, Nr. 991) existiert eine beinah identische Frauenbüste mit denselben Maßen, die ebenfalls aus Hyazinth und vor allem auch als Büste, nicht nur als Kopf, ausgearbeitet ist. Babelon datierte das Exemplar erstaunlich früh, nämlich ins 14. Jahrhundert. Die Datierung ist bei diesen relativ einfachen glyptischen Arbeiten, deren Zusammenhang heute verloren ist, besonders schwierig und muß wie bei der gesamten Gruppe der Hyazintharbeiten zur Diskussion gestellt werden.
Stand: April 2006
Quellen Inventar Völkel 1791, Tab. XXIII. 35: "Ein unbekanter Kopf. War zerbrochen und ist eingefaßt." ("Hyazinthfluß" mit Bleistift hinzugefügt)
Pretiosen-Inventar Völkel 1827 (B II), Inv.No. B II. 659
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. VI. 35: "Ein unbekannter Kopf, weiblich. Hyacinthfluß. gefaßt. / Jetzt Pret. V No. 659." ("Pretiosen", "Lücke" mit Bleistift hinzugefügt)
Preziosenliste Lenz 1881, Inv.No. V. 659
Literatur unpubliziert
Vergleich Babelon 1897, Nr. 991, Taf. 58; AK Paris 2000, Nr. 86/36
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