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Katalog der nachantiken Kameen



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Weiblicher Kopf (Livilla?)

Inv.-Nr. B XVI. Tab. B-III-35
Künstler
unbekannt
Ort
unbestimmt
Datierung
römisch (frühe Kaiserzeit)
Steinschnittart
Kamee
Material
Sardonyx
Materialbeschreibung
dreischichtig: oberste Schicht der Haar- und Gewandbehandlung dunkel- bis mittelbraun; Inkarnat weiß; Grund dunkelbraun, einige leicht transluzide hellgraue Stellen; relativ kräftige Reliefschicht im Vergleich zur dünnen Grundplatte

Bildseite hoch, Rückseite schwach poliert; das seitliche Kantenprofil des Reliefs nicht poliert; an einem Blatt des Lorbeerkranzes kleine Durchbohrung, wohl zur Anbringung eines verlorengegangenen Gegenstands; von der Rückseite her an der entsprechenden Stelle durchscheinender Punkt in dunkelbraunem Kreis
Form
Hochoval
Maße
2,61 x 1,83 x 0,77 cm
Provenienz
1753 Kunsthaus
Zustand
an der linken oberen Hälfte große Randabsplitterung an der Grundfläche, rechts oben kleinerer Randausbruch, am Kinn der Dargestellten Fehlstelle
K90322  Bild1
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Beschreibung und Einordnung
Kopf einer Römerin im Profil nach rechts, mit Gewandansatz und über den Hinterkopf gelegtem Schleier. Die Kamee macht einen antiken Eindruck. Das lange Haar ist in gleichmäßige Wellen gelegt, darauf ein Lorbeerkranz, überdeckt von dem Schleier, der in Falten über ihre rechte Schulter nach unten fällt, davor am Hals eine lange Haarlocke. Leicht gebogene Nase, als Ohrandeutung eine kleine kreisförmige Erhebung (möglicherweise wurde das Ohr abgeschliffen). Der Gesamteindruck war ursprünglich sicherlich anders, da auf dem Lorbeerkranz in der Bohrung wohl ursprünglich ein Gegenstand aus Metall eingesetzt war.
Völkel nennt die Dargestellte "Mariniana, Valeriani Gemahlin", Pinder schränkt ein "angeblich Mariniana". Bei Alcouffe (Alcouffe 1981, S. 212, Nr. 8) ist eine ähnliche Kamee mit der Darstellung der Juno (Paris, Louvre, MR 49) abgebildet, die im Typus in etwa übereinstimmt, ebenfalls im Rechtsprofil und mit Schleier, jedoch statt einem Lorbeerkranz mit einem Diadem. Die in Paris befindliche Juno-Kamee ist antik. Stilistische Details wie Haarbehandlung, Augen und Nase sind anders gestaltet, der Gesamteindruck ist bei der Kasseler Kamee steifer und zurückgenommener.
Erika Zwierlein-Diehl (Archäologisches Institut der Universität Bonn) hält diese Kamee für antik und datiert sie in die frühe Kaiserzeit. Als Benennung schlägt sie Livilla vor.

Stand: April 2006

Quellen
Inventar Völkel 1791, Tab. I. 35: "Mariniana, Valeriani Gem. Sard."
Inventar Pinder 1873 (B XVI), B. Tab. III. 35: "Angeblich Mariniana. Sardonyx."
Inventar Pinder 1882-1897 (B V), Tab. I. 35: "Mariniana? Sardonyx."

Literatur
unpubliziert

Vergleich
Alcouffe 1981, S. 212, Nr. 8


Es wird empfohlen, für den Online-Katalog der nachantiken Kameen folgende Zitierweise zu verwenden:
Heidi Schnackenburg-Praël, [entsprechende Inv.-Nr. bzw. Einleitungstext], in: Bestandskatalog der nachantiken Kameen in der Sammlung Angewandte Kunst der Staatlichen Museen Kassel, hrsg. von Michael Eissenhauer, bearb. von Heidi Schnackenburg-Praël, Online-Kataloge der Staatlichen Museen Kassel, Kassel 2006, <http://www.museum-kassel.de [Datum des Besuchs der Website]>

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